Im Sommer bringt normalerweise die Großkabinenbahn „Fellhornbahn I“ ihre Gäste bis zur Station Schlappoldsee. Während des Skibetriebs im Winter steht parallel dazu die Fellhornbahn II, eine 8er-Kabinenbahn, zur Verfügung. Immer am Puls der Zeit macht das Fellhorn seinem Namen alle Ehre, denn in dieser Sommersaison ging es, zumindest anfangs, ausnahmsweise mit der Kleinkabinenbahn bis zur Mittelstation auf 1.779 m. Grund dafür waren die Modernisierungsarbeiten an der Fellhornbahn I, die seit dem 31. März 2025 vorgenommen wurden.
Am Freitag, 08. August 2025 geht die ertüchtigte Pendelbahn samt neuer Kabinen mit bodentiefem Plexiglas, die einen beeindruckenden Rundum-Panoramablick ermöglichen, nun auch in die Sommersaison.
Über ein halbes Jahrhundert im Business
Schon vor über 50 Jahren war das Fellhorn als DER „Blumenberg“ in Oberstdorf bekannt. Im Jahre 1972 hatten nicht nur Hobbybothaniker, sondern auch Wintersportbegeisterte allen Grund zur Freude: Denn die Großkabinenbahn ging in Betrieb und machte fortan sommers wie winters all ihren Besuchern einen Ausflug auf das Fellhorn möglich. Zunächst beförderte damals Deutschlands größte Kabinenbahn stündlich bis zu 720 Personen bis zur Station Schlappoldsee, die für den Skibetrieb zusätzlich mit vier Schleppliften aufwarten konnte. Der nächste Abschnitt zum Gipfel wurde ein Jahr später fertig. Heute werden in Spitzenzeiten im Winter, wenn beiden Bahnen parallel in Betrieb sind, bis zu 3.000 Passagiere pro Stunde in die verschneite Bergwelt gebracht. Neben der Kleinkabinenbahn „Fellhornbahn II“ kamen über die Jahre eine leistungsstarke Beschneiungsanlage sowie moderne Sessellifte dazu, denen die Schlepplifte nach und nach wichen.
Jetzt wird’s technisch
In einem halben Jahrhundert hat sich auf dem Gebiet der Seilbahntechnik so einiges getan. So ist es also kein Wunder, dass die Technik der Seilbahnsteuerung an der alten Fellhornbahn auch in die Jahre gekommen ist. Die veraltete Technik war mit unter der Hauptgrund für die Modernisierung. Desweiteren haben die Seilbahnkabinen nach über 50 Jahren allmählich ihr Lebensende erreicht. Letztendlich sind es aber auch seilbahnrechtliche Vorgaben, die eine Erneuerung der „alten Dame“ unabdingbar machten.
Hier die technischen Maßnahmen auf einen Blick:
• Austausch beider Großkabinen
• Austausch des elektrischen Hauptantriebs sowie des diesel-hydraulischen
Notantriebs
• Neue hydraulische und geregelten Betriebs- und Sicherheitsbremsen
• Revisionen der Getriebe für Haupt- und Notantrieb
• Neue Seilbahnsteuerung
• Erneuerung der Seilführungen auf den Stützen
• Installation automatischer Schiebegitter auf den Perrons für den Kabinenausstieg
• Sonderinspektion bei Seilarbeiten: Tragseilverziehen der vier Tragseile
• Sonderinspektionen des Laufwerks und Gehängearme
• Sonderinspektionen an den Antriebsrädern
Neuer Glanz für das „Drumherum“
Im Zuge der technischen Überholung der Fellhornbahn bekamen gleichzeitig auch die Perrons (Bahnsteige) an der Tal- und Bergstation einen neuen Look. Nicht nur optisch wurden die Bahnsteige modernisiert, sondern versprechen auch eine Qualitätsverbesserung für den Gast und besseren Arbeitsschutz für die Mitarbeitenden. Dies sind die wesentlichen Veränderungen:
• Bausanierung der Perrons an der Tal- und Bergstation
• Neugestaltung der Geländer- und Laufflächen der Perrons
• Optische Neugestaltung der Perrons
• Arbeitsschutzmaßnahmen entsprechend den aktuellen Vorschriften: Laufstege, Geländer, Podeste, Treppen
• Infrastrukturmaßnahmen: Neugestaltung von Büro- und Aufsichtsräumen, teilweise Erneuerung der Gebäudeelektrotechnik, Heizung und Wärmedämmung
• Brandschutzmaßnahmen im Rahmen der Modernisierung
Das Bautagebuch der Fellhornbahn sowie weitere Infos zu allen anderen Maßnahmen der Qualitätsverbesserung der OBERSTDORF · KLEINWALSERTAL BERGBAHNEN gibt es auf der Homepage unter
https://www.ok-bergbahnen.com/unternehmen/qualitaetsmassnahmen/